Gehegefläche verdoppelt: Die Wisente haben jetzt 100 ha zur Verfügung

Medienmitteilung des Vereins Wisent im Thal vom 12. Sep. 2024, 9 Uhr

Seit dem 3. November 2022 nutzt die Wisentherde auf der Sollmatt in Welschenrohr ein rund 50 ha grosses Gehege mit Wald, Wiesen und Weiden. Nun wurde die Gehegefläche auf 100 ha verdoppelt. Der neue Gehegeteil ist bewaldet, womit den Wisenten nun etwa 87 ha Wald sowie 13 ha Wiesen und Weiden zur Verfügung stehen. Das eingezäunte Gehege ist weiterhin über Eingangstore zugänglich und man kann sich frei darin bewegen.

Mit der Gehegeerweiterung endet auch die Zeit, in der die Sichtung der Wisente meist einfach möglich war. Aufgrund der Weitläufigkeit des Geheges, dem hohen Waldanteil, der geringeren Wegdichte und der Topographie dürfte es in Zukunft schwierig werden, die Tiere auf eigene Faust zu finden. Da je nach Standort der Tiere wenig Wege zur Verfügung stehen und beträchtliche Höhendifferenzen zurückgelegt werden müssen, können wir künftig selbst bei Führungen die Sichtung der Tiere nicht mehr garantieren. Wenn die Wisente weniger Kontakt mit Menschen haben, könnten sie auch scheuer werden, was für Tier und Mensch von Vorteil ist.

Die Wisentherde ist mittlerweile von 5 auf 10 Tiere angewachsen, wobei 2 Kälber im Jahr 2023 und 3 Kälber im Jahr 2024 geboren wurden. Wisente sind grundsätzlich sanfte Tiere. Werden sie aber gereizt oder an ihrem natürlichen Verhalten (z.B. beim Schutz der Jungtiere) gehindert, können sie gefährlich werden. An den Eingängen befinden sich deshalb Informationstafeln mit den Verhaltensregeln (siehe Box), und wir empfehlen, diese einzuhalten. Besonders wichtig ist es, mindestens 50 m Abstand zu den Wisenten zu halten, die Hunde an der kurzen Leine zu führen (ausser in Gefahrensituationen) und nicht mitten durch die Herde zu laufen oder zu fahren. Diese Regeln gelten für alle, die sich im Gehege fortbewegen, wie Fussgänger, Biker, Reiter, usw.

Das Projekt Wisent Thal untersucht, ob der im Mittelalter ausgerottete Wisent heute als Wildtier im Jura tragbar ist. Dazu wird eine Wisent-Testherde während 5 Jahren im Gehege gehalten. Das eingezäunte Testgelände gehört der Bürgergemeinde Solothurn und dem Landwirt und Wisent-Ranger Benjamin Brunner. Es wird weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Auskunft:

• Otto Holzgang, Projektleiter Wisent Thal, 076 418 02 66
• Stefan Müller-Altermatt, Präsident Verein Wisent im Thal, 076 332 15 26